Die Caritas-Haussammlung ist eine der größten Spendenaktionen für Menschen in Not in Niederösterreich. In den Monaten Juni und Juli machen sich rund 4.000 Haussammlerinnen und Haussammler aus niederösterreichischen Pfarren auf den Weg und bitten um eine Spende.
Das Geld, das bei der Haussammlung gesammelt wird, wird direkt in Niederösterreich verwendet und ermöglicht der Caritas, bedürftigen Menschen in ganz Niederösterreich Hilfe anzubieten.
Monika Langgassner ist Haussammlerin in der Pfarre Johannesberg im Wienerwald und eine hoch engagierte Frau. Das merkt man schon wenige Minuten nach dem Kennenlernen.Das erste Mal „haussammeln“ ging sie schon als junges Mädchen während der Schulzeit. Ab 1989 hat sie als Pfarrsekretärin und Mitglied des Pfarrcaritas-Kreises ihrer Pfarre die Haussammlung mit Ausgabe der Listen, Einteilung der HaussammlerInnen etc. organisiert. Seit fünf Jahren geht sie wieder selbst von Tür zu Tür und ist mit großem Elan dabei. Dazu entschlossen hat sie sich nach dem Tod ihrer Mutter, die selbst über viele Jahre begeisterte Haussammlerin war. „Diese Tradition wollte ich unbedingt fortsetzen“, betont Monika Langgassner.
„Die Haussammlung funktioniert in unserer Pfarre im ländlichen Raum sehr gut. Es gibt ein engagiertes Team und zum Glück noch genügend Pfarrmitglieder, die gerne für die Caritas haussammeln gehen“, freut sich Frau Langgassner. Die Leute seien allerdings schon kritischer geworden, böswillige Gerüchte über die Caritas hielten sich hartnäckig. „Es gelingt mir aber ganz gut, mich auf die Füße zu stellen und diese Gerüchte zu entkräften und mit Argumenten entgegenzutreten“, weiß Monika Langgassner. „Andererseits gibt es aber auch viele Menschen, die schon auf die Haussammler und Haussammlerinnen warten und sich auf ein gutes Gespräch freuen.“
„Wieder zu den Menschen direkt nach Hause zu kommen und sich zu erkundigen, wie es geht oder ob es vielleicht Probleme gibt, zählt für mich zu den schönsten Momenten bei der Haussammlung. Manchmal ist sogar schon der Tisch zum Kaffeetrinken gedeckt“, erzählt Frau Langgassner. „Denn der Kirchenbesuch wird generell weniger, man sieht sich ja nicht mehr so oft und weiß nicht, ob es der Person vielleicht gerade nicht so gut geht.“
Verschenkt die Caritas Einhörner?
Leider gibt es aber auch Begegnungen, die nicht so angenehm verlaufen. In Erinnerung ist Frau Langgassner ein Besuch bei einer Familie, bei der sie gar nicht mit so viel Abneigung und Anschuldigungen gegen die Caritas gerechnet hat. Ganz im Gegenteil, hat doch eines der Kinder der Familie sogar eine Ausbildung an einer Caritas-Schule absolviert. „Bei der ersten derartigen Begegnung war ich schon vor den Kopf gestoßen und wusste nicht recht, wie ich jetzt reagieren soll“, erzählt Monika Langgassner. Von einem angeblichen Managergehalt des Caritas-Präsidenten und Bereicherung durch Spendengelder war da die Rede. „Alles Gerüchte, die gut entkräftet werden können. Seit Kurzem auch durch den neuen Folder ‚Verschenkt die Caritas Einhörner?’, den alle HaussammlerInnen erhalten”, zeigt sich Frau Langgassner für die diesjährige Haussammlung motiviert.