Seit 30 Jahren bietet die Caritas der Diözese St. Pölten mit dem Club Aktiv einen Treffpunkt und ein Freizeitangebot für Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen.
835 Personen haben im Jahr 2018 regelmäßig den Club Aktiv an zwölf Standorten in der Diözese St. Pölten besucht, viele von ihnen täglich. Der Club Aktiv bietet für Menschen mit psychischen Erkrankungen einen Rahmen, um zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, zu lernen und zu wachsen.
Einer dieser Clubbesucher ist Markus Sieber. Er kommt seit 2017 regelmäßig in den Club Aktiv in St. Pölten. Davor war er längere Zeit im Landesklinikum Mauer wegen einer Psychose in stationärer Behandlung.
Markus Sieber ist 42 Jahre alt und gelernter Großhandelskaufmann. Seinen Beruf kann er im Moment noch nicht wieder ausüben, umso wichtiger sind für ihn die sozialen Kontakte, die ihm der Club Aktiv bietet. „Der Club ist unglaublich wichtig für mich und ich komme total gerne hierher“, betont er. „Hier habe ich immer jemanden zum Reden. Daheim würde mir sonst die Decke auf den Kopf fallen.“
Heute wird gemeinsam gekocht
Gemeinsam mit den anderen BesucherInnen wird heute im Club gekocht. „Das ist immer so an einem Mittwoch“, erklärt Clubkoordinatorin Christine Stanzl-Akansu. „Alle freuen sich schon auf das Werken in der Küche und das anschließende gemeinsame Essen.“ Die Programme des Clubs Aktiv werden von den BesucherInnen gemeinsam mit den Clubmitarbeiterinnen Christine Stanzl-Akansu und Barbara Smek geplant. Das Angebot gründet sich auf der Alltagswelt seiner BesucherInnen und strebt nach einer Normalisierung. „Der Club stellt einen sehr wichtigen Baustein in der sozialpsychiatrischen ambulanten Rehabilitationskette dar, wirkt regional und niederschwellig“, erklärt Christine Stanzl-Akansu. Von Montag bis Freitag steht der Club täglich vier Stunden all jenen zur Verfügung, die psychische Probleme haben, alleine sind und ohne Hilfe nicht mehr aus der Isolation kommen.
Jeder Tag hat sein eigenes Motto
Markus Sieber hilft gerne beim Zwiebel und Gemüseschneiden. Erdäpfelgulasch für 14 Personen wird heute zubereitet. Darauf haben sich die ClubbesucherInnen davor geeinigt und schon den Einkauf erledigt. Zwischendurch gönnt sich Herr Sieber immer wieder eine kleine Pause und zieht sich in einen anderen Raum zum Spielen am Wuzzlertisch zurück.
Jede und jeder kann sich im Club frei einteilen, wie sie oder er die Zeit verbringen möchte. Dennoch hat jeder Tag sein eigenes Motto. „Am Montag veranstalten wir immer ein Café, am Donnerstag ist immer Spielenachmittag, am Freitag gibt’s immer ein gemeinsames Frühstück, aber darüber hinaus gibt es auch kreativ-therapeutische Angebote wie Töpfern oder kognitives Training“, erklärt Clubkoordinatorin Stanzl-Akansu.