Wenn Klara morgens nicht von ihrer Mama geweckt wird, bekommt sie ein mulmiges Gefühl im Bauch. Sie sucht nach ihrer Mama und findet sie müde und traurig im Bett. Auf ihre Frage, warum die Mama so traurig ist, bekommt sie wie immer keine Antwort. Sie geht zurück in ihr Zimmer, zieht sich an und geht allein zur Schule ...
Heute weiß Klara, dass ihre Mama an einer Depression erkrankt ist. Trotzdem fällt es ihr sehr schwer zu verstehen, warum gerade ihre Mama nicht mit ihr spielen kann und sie nicht in den Arm nimmt oder mit ihr kuschelt. Mittlerweile hat sie eine gute Freundin gefunden, der sie sich anvertrauen kann und deren Familie Klara gern aufnimmt, wenn es der Mama einmal wieder sehr schlecht geht.
In solchen oder ähnlichen Situationen befinden sich Kinder, deren Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet. Sie sind Kinder wie alle anderen, werden aber im alltäglichen Leben mit Herausforderungen konfrontiert, die sie stark belasten. Sie nehmen das veränderte Verhalten der Mutter oder des Vaters wahr, finden aber keine Erklärungen, sind verunsichert und mit ihren Ängsten oft alleingelassen. Zusätzlich wollen sie ihren Eltern helfen und übernehmen Aufgaben innerhalb der Familie, die sie überfordern und in weiterer Folge selbst erkranken lassen.