Arbeit und Beschäftigung sind wichtige Aspekte, wenn es um gesellschaftliche Teilhabe geht. Seit mehr als 25 Jahren bietet die Caritas St. Pölten professionelle Beratung, Begleitung und Beschäftigung für Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Behinderung an. Die Mitarbeiter*innen der Beruflichen Integration bemühen sich um eine wertschätzende Atmosphäre und darum, Entwicklungsmöglichkeiten für die Klient*innen am ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.

Susanne Grieszler arbeitet seit März 2021 als Arbeitsassistentin für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung in der Beruflichen Integration in Krems. Sie ist gelernte Sozialpädagogin und hat zuerst 20 Jahre in der Betreuung von Kindern im Volks- und Hauptschulalter in einer privaten Bildungseinrichtung in St. Pölten gearbeitet. Dennoch ist sie schon damals mit der Beruflichen Integration in Kontakt gekommen. In der Familie gab es einen Tischlereibetrieb, bei dem immer wieder von der Beruflichen Integration wegen Praktika angefragt wurde. „Schon damals habe ich junge Menschen mit Beeinträchtigung kennengelernt, die Unterstützung bei der Ausbildung und Arbeitssuche brauchten, und gesehen, wie wichtig es ist, dass Betriebe ihnen diese Möglichkeit geben“, erinnert sich Susanne Grieszler. „Bereits in dieser Zeit habe ich mir gedacht, dass mich diese Art der Tätigkeit und Begleitung auch sehr interessieren würde. Gleichzeitig habe ich auch die andere Seite gesehen, wie schwierig es als Firma ist, die Ressourcen zu haben, jemanden zu integrieren und gleichzeitig aber die Wirtschaftlichkeit noch gewährleistet ist.“ Denn oft ist gerade dieses Thema der Knackpunkt, ob Praktika bzw. Anstellungen zustande kommen oder nicht.

Wechsel zur Beruflichen Integration

Schließlich ist in Susanne Grieszler der Entschluss gereift, in den Beruf als Arbeitsassistentin bei der Beruflichen Integration der Caritas St. Pölten zu wechseln, statt mit Kindern nun mit Jugendlichen und Erwachsenen zu arbeiten. Der Wechsel nach Krems hat auch sofort geklappt. Nach einer intensiven Einarbeitungsphase und Gesprächen mit den Klient*innen war sie auch schnell in dem neuen Arbeitsgebiet und der Thematik verankert.
„Der Kontakt mit den Klient*innen startet immer mit einem ausführlichen Erstgespräch. Es findet eine Bestandsaufnahme statt, was die Klient*innen bisher schon ausprobiert haben, was ihre Vorstellungen, Wünsche und Interessen für die berufliche Zukunft sind“, betont die Arbeitsassistentin. 
Die Zuweisung der Jugendlichen bzw. Erwachsenen erfolgt über das Arbeitsmarktservice oder andere berufsintegrative Projekte wie zum Beispiel „Jugendcoaching“ oder „AusbildungsFit“, ein kostenloses Angebot für Jugendliche, die vor dem Antritt einer Berufsausbildung bzw. einer weiterführenden schulischen Ausbildung einen Nachholbedarf hinsichtlich ihrer schulischen und sozialen sowie persönlichen Kompetenzen aufweisen. „Nach dem Erstgespräch mit den Klient*innen ist dann eine genaue Abgrenzung nötig, um festzustellen, was möglich ist und was eben nicht. Danach werden Bewerbungsunterlagen erstellt und auch gemeinsam ein Praktikumsplatz gesucht. Im besten Fall ergibt sich daraus dann auch eine Anstellung“, erklärt Susanne Grieszler. 

"Ich habe als Arbeitsassistentin meinen Wunschberuf gefunden, der mich voll ausfüllt. Mein Job gibt mir das Gefühl, sinnstiftend für Jugendliche und Erwachsene arbeiten zu können."

 

Susanne Grieszler

Ein fixer Job für Bernadette

„Ein sehr gutes Beispiel dafür ist meine Klientin Bernadette“, erzählt Susanne Grieszler. Die 27-Jährige mit einer kognitiven Beeinträchtigung wird schon seit mehreren Jahren von der Arbeitsassis-tenz begleitet und war gleichzeitig auch immer in einer Werkstatt der Emmausgemeinschaft tätig. „Von dort weg wollte Bernadette den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen“, so Susanne Grieszler.

Im SeneCura Sozialzentrum Krems, das betreutes Wohnen für Senior*innen anbietet, hat sich für Bernadette eine Praktikumsstelle in der Reinigung ergeben. „Mir gefällt es hier sehr gut, ich fühle mich sehr wohl und habe in den letzten Monaten sehr viel dazugelernt“, freut sich Bernadette, als wir sie im SeneCura Sozialzentrum besuchen. Auch Direktorin Maria Dietler ist mit der Entwicklung von Bernadette an ihrem Arbeitsplatz sehr zufrieden. „Bernadette arbeitet mittlerweile nicht nur in der Reinigung, sie unterstützt auch in der Wäscherei, beim Herrichten im Speisesaal für das Mittagessen“, zeigt sich die Hausleitung zufrieden. Eine fixe Anstellung für Bernadette ist bereits in Vorbereitung.

„Ich habe als Arbeitsassistentin meinen Wunschberuf gefunden, der mich voll ausfüllt. Mein Job gibt mir das Gefühl, sinnstiftend für Jugendliche und Erwachsene arbeiten zu können. Zu sehen, wie sich durch meine Intervention Betriebe plötzlich offen zeigen für Inklusion von Menschen, die es nicht so leicht haben, ist sehr bereichernd für mich. Ich arbeite gerne im Team der Beruflichen Integration, das passt wirklich gut für mich“, sagt Susanne Grieszler abschließend.

Zahlen und Fakten

927 Menschen mit Beeinträchtigungen

wurden von der Arbeitsassistenz

bei der Jobsuche begleitet

191 Klient*innen

wurden durch Jobcoaching

am Arbeitsplatz begleitet

295 jugendliche Klient*innen

wurden durch die Berufsausbildungsassistenz

in der integrativen Lehrausbildung begleitet

1.335 Jugendliche

durch Jugendcoaching begleitet

74 Klient*innen

erhielten Arbeitstraining in der

Einrichtung Beschäftigung und

Berufsorientierung (BBO)

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