
Weil unsere Hoffnung unsere Zukunft ist
Hoffnung dorthin bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird: Das ist seit jeher unser Leitgedanke. Heute aber mehr denn je. Aktuell treffen uns besorgniserregende geopolitische Spannungen, die Schrecken von Krisen und Kriegen sowie die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Auf das Jahr 2024 zurückzublicken, heißt daher, zum wiederholten Mal ein Jahr der Krisen zu bilanzieren.
Rasches Handeln, Spontanität, Flexibilität – diese ureigenen Fähigkeiten der Caritas waren dabei 2024 mehr als nur einmal gefragt, nicht zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im September, wo wir durch die Einrichtung von 35 Akuthilfebüros in den betroffenen Gemeinden rasch und effektiv helfen konnten. Wo Krise ist, ist auch Hilfe – das hat die Caritas im vergangenen Jahr zeigen können, aber genauso dankbar gespürt. Denn die Hilfsbereitschaft der Menschen in Niederösterreich ist großartig. Das starke solidarische Netzwerk der Mitmenschlichkeit greift und ermöglicht Hilfe in den vielen Tätigkeitsfeldern der Caritas. Das ist eine große Ermutigung für uns als Organisation, aber auch für jene, zu deren Gunsten wir tätig sind.
Der vorliegende Jahresbericht zeigt Beispiele der Arbeit der Caritas der Diözese St. Pölten im vergangenen Jahr. Diese Angebote für Menschen in Niederösterreich und in unseren Partnerländern sind nur möglich, weil 2.500 hauptamtliche Mitarbeiter*innen sowie mehr als 1.000 Freiwillige wertvolle und hochprofessionelle Arbeit leisten. Ermöglicht wird die Arbeit der Caritas in unserer Diözese auch durch die freiwillige Leistung von 3.000 Haussammlerinnen und Haussammlern, die durch ihr Sammeln der Hilfe ein Gesicht und eine Stimme geben. Als Caritas sehen wir die Hoffnung, das Vertrauen, die Zuversicht täglich in den Gesichtern der Menschen in unseren Einrichtungen, unseren Projekten und Diensten: Über 900 Menschen mit Behinderungen finden in Caritas-Werkstätten eine sinnstiftende Beschäftigung. Mehr als 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen Wohnformen. Mehr als 3.400 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden von unserem PsychoSozialen Dienst betreut, über 2.100 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre Angehörigen fanden Beratung und Hilfe. Knapp 3.000 Menschen konnten von der Beruflichen Inklusion begleitet werden. Etwa 620.000 Einsatzstunden haben die Mitarbeiter*innen in der Hauskrankenpflege geleistet. 18.822 Kontakte hatten die Sozialberatung.Nothilfe sowie die Rechtsberatung, die Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen helfen konnten. Mehr als 1,3 Millionen Euro wurden an Unterstützungsleistungen für akute Notsituationen in Form von Gutscheinen, Mietzuschüssen oder Energiekostenübernahmen geleistet.
Als Caritas schauen wir darauf, wie wir unsere Gesellschaft gerechter machen können – gerechter für alle. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat, Respekt und Würde erfährt, in der wir niemanden zurücklassen. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir als Caritas Solidarität, Nächstenliebe und Zusammenhalt leben und vorleben. Und dass wir jenen eine starke Stimme geben, die in Not sind. Denn wir schauen hin – und helfen. Dass wir das können, liegt an dem großartigen Netzwerk von engagierten Menschen: den unter-schiedlichen Vertragspartner*innen, Institutionen und Fördergeber*innen auf Landes- und Bundesebene sowie an den treuen Spender*innen, den Freiwilligen, unseren Mitarbeiter*innen und allen, die dazu beitragen. Ihnen allen möchte ich von ganzem Herzen danken. Danken möchte ich auch den 422 Pfarrgemeinden in der Diözese St. Pölten, die die Caritas vor Ort lebendig machen und mittragen.
Hannes Ziselsberger
Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten