Sozialbetreuer*innen mit Schwerpunkt Familie der Caritas St. Pölten sind seit mehr als 70 Jahren wichtige und unverzichtbare Hilfen, wenn Familien in belastenden SituationenUnterstützung brauchen. 15 Familienhelfer*innen sind im Gebiet der Diözese St. Pölten Tag für Tag im Einsatz.

Familienhelfer*innen sind im Fall von Krankheit zu Hause oder bei einem Krankenhausaufenthalt einfach da, wenn aus dem Umfeld niemand die Betreuung der Kinder und den Haushalt übernehmen kann. Monika Bendinger ist Diplomierte Fachsozialbetreuerin mit Schwerpunkt Familienhilfe und arbeitet seit 2014 in der Familienhilfe der Caritas. Ihre Ausbildung hat sie in der dreijährige Schule für Sozialbetreuungsberufe in den Schulen für wirtschaftliche und soziale Berufe des Schulvereins Marienschwestern Erla gemacht. 

„Ich wollte schon immer in einem Sozialberuf und mit Kindern arbeiten“, erzählt Monika Bendinger. „Dann habe ich die Ausbildung in Erla entdeckt und mir war klar, dass ich später mit Familien in Ausnahmesituationen arbeiten und helfen will. Zur Caritas bin ich gekommen, weil ich da von der Schule aus auch schon das Praktikum gemacht und mich sofort wohlgefühlt habe.“

Der Einsatz startet

Wenn sich Familien in einer schwierigen Situation bei der Familienhilfe der Caritas melden, startet auch der Einsatz der Familienhelferin. Es geht um Themen wie eine bevorstehende Geburt, eine Operation oder aber auch einen plötzlichen Unfall oder schwere Krankheit, die einen Einsatz der Familienhelferin erfordern. Im Fall von Familie Witzlinger aus Haag ist es eine Nabelbruchoperation der Mutter sechs Monate nach einer Geburt. Bereits im Vorfeld hat ein Hausbesuch stattgefunden, bei dem man sich kennenlernen konnte und die Rahmenbedingungen des Einsatzes abgeklärt wurden. Familienhelfer*innen kommen in die Familie und passen sich der Situation sofort und sehr flexibel an. Theresa Witzlinger darf nach der Operation nichts heben und muss sich schonen, wäre aber ohne Hilfe tagsüber mit Baby Julia und ab dem Nachmittag auch mit der dreijährigen Johanna allein.

Familienhelferin Monika Bendinger kommt um 9 Uhr vormittags, übernimmt den Haushalt und hilft, Baby Julia zu versorgen. „Dabei ist mir besonders wichtig, dass ich die kleine Julia nicht anstatt der Mutter betreue, sondern mit ihr gemeinsam. Tätigkeiten, die sie zurzeit nicht ausüben kann, wie Julia aus dem Gitterbett heben, das Baby zum Wickeltisch im Badezimmer oder zum Kinderwagen tragen, übernehme ich. Der intensive Kontakt von Mutter und Kind soll aber unbedingt aufrechtbleiben.“ 
Zu Mittag bereitet Familienhelferin Monika Bendinger das gemeinsame Essen zu, Theresa Witzlinger und Baby Julia verfolgen das Geschehen meist vom Esstisch aus. Wenn die kleine Johanna aus dem Kindergarten kommt, wird gemeinsam gegessen. Am Nachmittag betreut Monika Bendinger die Kinder, backt mit ihnen Kuchen oder geht nach draußen zum Spielen. Mit älteren Kindern wird die Aufgabe gemacht und gelernt. 
 

"Mein Beruf als Familienhelferin erfüllt mich, da ich so viel Dankbarkeit zurückbekomme, und sei es nur mit einem Lächeln, einer Umarmung. Und ich weiß, dass ich mit meinem Beruf etwas bewirke und Spuren hinterlasse."

 

Monika Bendinger

„Ich weiß, dass ich mit meinem Beruf etwas bewirke.“

Bis 17 Uhr bleibt sie in der Familie, dann können der Vater und andere Familienmitglieder unterstützen. Vier Wochen wird Monika Bendinger insgesamt in der Familie bleiben. Bei Bedarf kann noch einmal um 160 Stunden verlängert werden. Dann wartet schon die nächste Aufgabe auf sie und sie wird sich auf eine neue Familie einlassen.

„Mein Beruf als Familienhelferin erfüllt mich, da ich so viel Dankbarkeit zurückbekomme, und sei es nur mit einem Lächeln, einer Umarmung. Und ich weiß, dass ich mit meinem Beruf etwas bewirke und Spuren hinterlasse. Jahre später können sich mittlerweile große Kinder oft noch an die Familienhelferin erinnern“, freut sich Monika Bendinger. „Ich stehe in der Früh auf und freue mich auf meine Arbeit, in die Familie zu kommen und mit einem freudigen Lächeln begrüßt zu werden. In jeder Familie kann ich etwas lernen, kann ich mir etwas für mich mitnehmen.“

Familienhelfer*innen sind heute mit neuen Herausforderungen konfrontiert, weil sich die Rahmenbedingungen für Familien in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben: Großeltern sind in der Regel noch berufstätig und wohnen oft nicht im gleichen Ort. „Viele Frauen sind alleinerziehend. Akute Erkrankungen, Unfälle oder schwere chronische Krankheiten von Elternteilen oder von Kindern können unter diesen Voraussetzungen nicht mehr ausschließlich nur in der Familie bewältigt werden“, erzählt Gerda Bernauer, Leiterin der Caritas-Familienhilfe.

„Familienhelfer*innen springen für die Mutter bzw. einen alleinerziehenden Elternteil ein, sie wollen und sollen diese aber niemals ersetzen“, betont Gerda Bernauer. Diese klare Abgrenzung hilft nicht nur den betroffenen Frauen, sondern in großem Maße auch den Familienhelfer*innen selbst. Im Rahmen ihrer Ausbildung lernen sie, sich in die unterschiedlichen Familiensysteme einzufügen, präsent zu sein, ohne sich vereinnahmen zu lassen. „Eine gute Balance von Nähe und Distanz ist für beide Seiten wichtig, damit die Zusammenarbeit gelingen kann“, weiß Gerda Bernauer.

Zahlen und Fakten

51 Frauen und Kinder

erfuhren Geborgenheit und Begleitung im Mutter-Kind-Haus.

12.977 Einsatzstunden

für 147 Familien im Rahmen der Familienhilfe

110 betreute Familien

mit 16.727 Einsatzstunden praktischer Lebensunterstützung durch Familienhilfe PLus

320 Kinder

wurden von 68 Tagesmüttern und Mobilen Mamis betreut.

146 Kinder

erhielten Lernbegleitung in 4 Lerncafés.

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