Caritas-Pflege bedeutet Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit, Vielfalt und Zusammenhalt. Dass es auch in der Mitte des Lebens noch große Freude bereiten und die absolut richtige Entscheidung sein kann, in den Pflegeberuf einzusteigen, beweist „Quereinsteiger“ Franz Perndl von der Sozialstation Urltal in St. Peter in der Au.

Franz Perndl ist seit Februar 2020 als Fachsozialbetreuer für Altenarbeit in der Sozialstation Urltal tätig. Davor war der 53-Jährige in der Gemeinde St. Peter in der Au im Außendienst angestellt. Schon seit seiner Zeit als Präsenzdiener beim Bundesheer leidet er durch ein Knalltrauma an einem Tinnitus, durch den sich im Laufe der Jahre auch eine immer stärker werdende Lärmempfindlichkeit mit Druckgefühl und Schmerzen im Kopf entwickelt hat. Der oft große, anhaltende Lärm bei seinen Arbeiten im Gemeindedienst durch Baustellen, Landschaftspflege oder Winterdienst wurde zunehmend zur gesundheitlichen Belastung. Die Krankenstände wurden mehr und nach langen Überlegungen wurde Franz Perndl klar, dass er sich beruflich umorientieren muss, um gesund zu bleiben und um weiter Freude im Berufsleben zu haben. Innendienst bzw. Büroarbeit kam für Franz Perndl nicht infrage. Die Berufsberatung brachte auch keine Ergebnisse. Aber immer wieder sind ihm bei seinen Außendienstfahrten auch die Caritas-Autos der mobilen Pflege aufgefallen. „Da habe ich mir gedacht, das könnte doch auch etwas für mich sein“, erzählt Franz Perndl. „Dann habe ich bei der Sozialstation in St. Peter nachgefragt, ob ich mir den Pflegeberuf einmal für einen Tag anschauen könnte. Ich bin zu den Kund*innen mitgefahren und war sofort begeistert.“

Noch einmal die Schulbank drücken

Mit 48 Jahren hat sich Franz Perndl dann schließlich fest entschlossen noch einmal die Schulbank zu drücken, um im  Caritas- Bildungszentrum in St. Pölten die zweijährige Ausbildung zum Fachsozialbetreuer für Altenarbeit zu machen. „Der Umstieg, wieder in die Schule zu gehen, war schon hart“, erinnert sich Franz Perndl, „aber nach der anfänglichen Eingewöhnung hat es eigentlich recht gut funktioniert. Die Klasse war bunt gemischt und ich war nicht der älteste unter den Schüler*innen. Zehn Mitschüler*innen haben in den zwei Jahren aufgehört. Ich bin schon stolz darauf, das geschafft zu haben.“
„In der Caritas-Sozialstation in St. Peter in der Au bin ich von Sozialstationsleiterin Anita Lampersberger und ihren Kolleginnen gleich mit offenen Armen empfangen und aufgenommen worden“, freut sich Franz Perndl. „Und ich war der erste männliche Pfleger in der Sozialstation.“ Da er selbst aus St. Peter stammt und auch in seiner Zeit bei der Gemeinde viel herumgekommen ist, haben ihn viele der Kund*innen bereits gekannt. „Die allermeisten erwarten natürlich, dass eine weibliche Pflegekraft kommt, und natürlich gibt es auch Kund*innen, die keinen männlichen Pfleger wollen, das muss man so akzeptieren. Aber in den allermeisten Fällen klappt das wunderbar und männliche Pflegekräfte werden Gott sei Dank auch in der mobilen Pflege immer mehr“, erzählt Franz Perndl. „Oft entstehen aber auch recht amüsante Situationen, denn als ich bei einer Dame vor einiger Zeit ein Notruftelefon installiert und dafür einen Schlüsseltresor angebracht habe und später, nachdem sie mehr Pflege benötigt hat, auch als Pflegekraft zu ihr gekommen bin, war sie ganz erstaunt, dass ich nicht nur technische Dinge, sondern auch pflegen kann“, lacht Franz Perndl.
 

"Für mich ist klar, dass ich jetzt das Richtige gefunden habe, ich kann mich in meinem Job als Fachsozialbetreuer laufend weiterbilden, habe Tag für Tag eine sinnerfüllende Tätigkeit und möchte auf jeden Fall bis zur Pensionierung in diesem Beruf bleiben."

 

Franz Perndl

Nun ist Franz Perndl schon das vierte Jahr in der Sozialstation Urltal in St. Peter und ist mit seinem Job mehr als zufrieden. Auch mal länger unterwegs zu sein, um zu Kund*innen zu fahren, stört Franz Perndl nicht: „Ich mag diese wunderschöne Gegend und auch für den Winter sind wir mit unseren Allradfahrzeugen gut ausgerüstet. Zu manch höher gelegenen Bauernhöfen zu kommen, wäre sonst im Winter oft schwer möglich.“

Die Frage, ob er auch im stationären Bereich in einem Krankenhaus hätte arbeiten wollen, verneint Franz Perndl, denn dort wäre die Lärmbelastung wieder sehr hoch. Das sei mit der mobilen Hauskrankenpflege, bei der man Kund*innen wirklich individuell zu Hause betreut, ganz anders. Man baut außerdem Beziehungen zu den Menschen auf, kann sie gut motivieren, da man sie oft über längere Zeit hinweg betreut. „Für mich ist klar, dass ich jetzt das Richtige gefunden habe, ich kann mich in meinen Job als Fachsozialbetreuer laufend weiterbilden, habe Tag für Tag eine sinnerfüllende Tätigkeit und möchte auf jeden Fall bis zur Pensionierung in diesem Beruf bleiben.“

Dass sich Franz Perndl im Team der Sozialstation Urltal wohlfühlt, freut auch den zuständigen Regionalleiter für das Mostviertel West Markus Lurger: „Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung zeichnen unsere Pflegeteams aus. Dadurch ist es auch im Dienstplan möglich, auf die jeweilige Situation der Mitarbeiter*innen einzugehen und sie während einer Ausbildung zu unterstützen. Die Geschichte von Franz Perndl ist beeindruckend und ein Vorzeigebeispiel für einen Quereinstieg im Pflegebereich.“

Zahlen und Fakten

627.682 Einsatzstunden

für 4.202 Kund*innen in

33 Sozialstationen im Bereich

Betreuen und Pflegen zu Hause

151 Bewohner*innen

im Pflegeheim Haus St. Elisabeth in

St. Pölten, 82 Bewohner*innen im

Rahmen der Übergangspflege

56.495 warme Mahlzeiten

für 414 Kund*innen bei Essen auf Rädern

341 Beratungen

durch die Kompetenzstelle Demenz

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