Die Pfarrcaritas ist ein Netz der Nächstenliebe und Solidarität, ist gelebte Menschenfreundlichkeit an Hunderten Orten. Viele Freiwillige in den Pfarren bilden das Rückgrat der Pfarrcaritas-Arbeit und werden von fünf hauptberuflichen Pfarrcaritas-Mitarbeiter*innen in den Regionen unserer Diözese begleitet.

Die Caritas-Haussammlung ist eine der größten Spendenaktionen für Menschen in Not in Niederösterreich. In den Monaten Juni und Juli machten sich 2022 Haussammler*innen aus niederösterreichischen Pfarren auf den Weg und bitten um eine Spende zugunsten von Menschen, die es nicht so guthaben. Das Geld, das bei der Haussammlung gesammelt wird, wird direkt in Niederösterreich verwendet und ermöglicht der Caritas, bedürftigen Menschen in ganz Niederösterreich Hilfe anbieten zu können.

Heidi Kerndl aus der Pfarre Pyhra bei St. Pölten ist 2022 zum ersten Mal für die Caritas-Haussammlung unterwegs gewesen. In diesem Ortsteil der Pfarre hat es schon länger keine Sammlung von Tür zu Tür mehr gegeben, deshalb hat sie sich bereit erklärt, diesen Ortsteil zu übernehmen. „Die Reaktionen waren durchaus gemischt, von Bewunderung und Dankbarkeit, dass es jemanden gibt, der haussammeln geht, bis hin zur ablehnenden Haltung war alles dabei“, berichtet Heidi Kerndl. „Verallgemeinernde Aussagen wie „Das Geld geht doch nur ins Ausland“ oder „Das bekommen doch alles nur die Flüchtlinge“ waren leider schon dabei. Dabei bleiben die Gelder der Haussammlung ausschließlich in Niederösterreich und werden für Menschen in Not vor Ort verwendet.“ Dennoch ist sie motiviert, auch nächstes Jahr wieder haussammeln zu gehen. 

Haussammeln seit zwanzig Jahren

Helga Gruber geht bereits seit zwanzig Jahren in der Pfarre Pyhra haussammeln. Sie hat die Haussammlung damals von ihrer Nachbarin, die schon über achtzig Jahre alt war, übernommen. „Ich kann nur Positives berichten, die Menschen, die ich besuche, spenden gern und es wird auch jedes Jahr mehr“, erzählt Helga Gruber. „Wobei es natürlich ein Vorteil ist, wenn man schon seit zwanzig Jahren im selben Gebiet sammeln geht, da einen die Leute schon gut kennen. Solange es geht, möchte ich die Haussammlung auf jeden Fall weitermachen, denn die persönliche Begegnung zählt.“

„Natürlich spielt auch die derzeitige Situation mit enormen Teuerungen und explodierenden Energiekosten eine Rolle“, sagt PfarrCaritas-Referentin Christa Herzberger. Dennoch beobachtet sie, dass gerade Familien, die ohnehin durch Hausbau, Kinder etc. stärker belastet sind, gerne etwas geben. „Da ist schon eine gewisse Solidarität zu bemerken“, so Herzberger. Ähnliche Erfahrungen hat auch Heidi Kerndl gemacht: „Gerade die jungen Leute haben sich besonders interessiert und genau informiert, wofür das Geld verwendet wird und auch gespendet“.
„Umso wichtiger ist es, dass Haussammler*innen in der Pfarre bei sogenannten Haussammler*innentreffen im Vorfeld gut informiert werden“, betont Christa Herzberger. „In den für die Sammlung bereitgestellten Unterlagen ist zwar alles gut erklärt, dennoch ist es wichtig, die Informationen darüber, wohin die Spenden gehen, auch persönlich zu geben, damit die Sammler*innen gut vorbereitet sind und Fragen zur Caritas beantworten können.“ 
 

"Beim Haussammeln bekommt man einen Einblick in die Verhältnisse, in denen die Menschen leben, und versteht dadurch manches besser."

 

Heidi Krendl, Helga Gruber

„Insgesamt funktioniert die Caritas- Haussammlung in der Pfarre recht gut“, erzählt Christa Herzberger. „Es gibt 
35 Haussammler*innen in Pyhra, damit ist das Ortsgebiet recht gut abgedeckt. Auch der Pfarrer des Ortes geht persönlich haussammeln, eine gute Möglichkeit, zu den Menschen in der Pfarre nach Hause zu kommen“.
Am Haussammeln gefällt Heidi Kerndl und Helga Gruber besonders der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Menschen. „Man bekommt einen Einblick in die Verhältnisse, in denen die Menschen leben, und versteht dadurch manches besser“, erklärt sie. „Durch das Sammeln von Spenden können wir außerdem bewirken, dass etwas zum Besseren verändert und Menschen vor Ort geholfen wird.“ 

Eine besondere Herausforderung für Christa Herzberger ist, die Haussammler*innen jedes Jahr wieder aufs Neue zum Haussammeln zu motivieren. Größte organisatorische Herausforderung für die Pfarren bleibt außerdem, neue Sammmler*innen zu finden, um die Caritas-Haussammlung auch für die Zukunft zu sichern. Denn es hängt immer auch ganz stark von dem Engagement einzelner Personen ab, ob die Haussammlung gelingt und als Bereicherung in der Pfarre empfunden wird.

Projekt Hoffnungslichter

In herausfordernden Zeiten tut es gut, nicht alleine zu sein und Solidarität zu spüren. Das kennen wir alle aus unserem eigenen Leben. Was wir in schweren Zeiten brauchen, sind Menschen, die uns Hoffnung schenken. Hoffnung richtet auf und schenkt neue Perspektiven.

Mit dem neuen Projekt Hoffnungslichter will die PfarrCaritas die stärkenden Seiten des Lebens – die sogenannten Hoffnungsmomente – in den Blick zu nehmen. Ganz konkret sollen Zeichen der Hoffnung für andere gesetzt werden, um zu Hoffnungsträger*innen in den Pfarren zu werden.

Zahlen und Fakten

727.800 Euro

wurden für die Haussammlung 2022 gespendet.

Rund 4.000 Freiwillige

haben sich bei der Caritas Haussammlung engagiert.

853 Personen

haben an den 58 Veranstaltungen (Studientage, Vorträge) der PfarrCaritas teilgenommen.

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