Die Nachwirkungen der Coronapandemie, Krieg in Eu-ropa, Teuerungen und Inflation, Klimawandel: Wir erleben gerade eine Zeit des Umbruchs und der Veränderung. Als Caritas spüren wir diese Herausforderungen in all unseren Angeboten. So sind 2022 viel mehr Menschen in die Caritas Sozialberatungsstellen gekommen – Menschen, die nie geglaubt hätten, jemals Caritas-Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Der Krieg in der Ukraine bringt Teuerungen, die weltweit, aber auch in Österreich die Menschen doppelt hart treffen. Es ist eine Zeit, die uns allen Sorgen bereitet und uns fordert. Umso mehr möchte ich Sie um Zusammenhalt und Zuversicht bitten. Wir müssen uns daran orientieren, dass das Gemeinsame letztlich stärker ist als das Trennende, dass das „Wir“ mehr bewirken kann als jede und jeder von uns alleine.
In dem Wissen um die Hilfe der Caritas, vertraue ich darauf, dass diese Hilfe weiterhin viele Menschen wärmt, satt macht, aufrichtet und stärkt. Der gemeinsame Einsatz macht einen konkreten Unterschied für Menschen.
Der vorliegende Jahresbericht zeigt Beispiele der Arbeit der Caritas der Diözese St. Pölten im vergangenen Jahr. Diese Angebote für Menschen in Niederösterreich und in unseren Partnerländern waren nur möglich, weil mehr als 2.400 hauptamtliche Mitarbeiter*innen sowie knapp über 1.000 Freiwillige wertvolle und hochprofessionelle Arbeit geleistet haben. Unsere Arbeit als Caritas stärkt vielen Menschen den Rücken und gibt ihnen eine neue Lebensperspektive: Über 800 Menschen mit Behinderungen haben in Caritas-Werkstätten eine sinnstiftende Beschäftigung gefunden. Mehr als 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen Wohnformen.
Mehr als 3.000 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden von unserem PsychoSozialen Dienst betreut, fast 2.000 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre Angehörigen fanden Beratung und Hilfe.
Rund 2.800 Menschen konnten von der Beruflichen Integration begleitet werden. Mehr als 630.000 Einsatzstunden haben die Mitarbeiter*innen in der Hauskrankenpflege geleistet. 13.253 Kontakte hatten die Sozialberatung.Nothilfe sowie die Rechtsberatung, die Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen helfen konnten.
Der Grundauftrag der Caritas ist bis heute derselbe geblieben: Not sehen und handeln. Wir glauben an das Gute, den Zusammenhalt, die Gerechtigkeit und an die Zukunftstauglichkeit unserer Gesellschaft. An eine Welt, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. Diese Erfahrungen und Überzeugungen aus der täglichen Arbeit ziehen sich als roter Faden durch diesen Jahresbericht. Kurz gesagt: Nächstenliebe ohne Wenn und Aber.
Vieles in der Caritas wäre ohne Spender*innen und Sponsor*innen nicht möglich. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken! Mein Dank gilt ebenso allen öffentlichen Stellen, den Subventions- und Fördergeber*innen auf Landes- und Bundesebene. Danken möchte ich auch den 422 Pfarrgemeinden in der Diözese St. Pölten, die die Caritas vor Ort lebendig machen und mittragen. Ich bin dankbar, Teil dieser Caritas zu sein. Ein Netz der Hilfe, das an den Rändern der Gesellschaft und des Lebens trägt, weil viele es mittragen.
Hannes Ziselsberger
Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten