Anfang September 2020 wurde das neue Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in Gaming eröffnet. Erstmals gibt es nun eine Pflege- und Sozialbetreuungsausbildung mit Matura in Zusammenarbeit mit dem Bildungscampus Mostviertel.
Die Direktorin des Bildungszentrums Gaming, Barbara Heigl, hat in den Monaten vor der Eröffnung bereits eifrig die Werbetrommel für die neue Schule gerührt: „Wir sind auf den unterschiedlichen Bildungsmessen und Informationsabenden in den Neuen Mittelschulen der umliegenden Gemeinden vertreten gewesen und können auf einen erfolgreichen Tag der offenen Tür im November 2019 zurückblicken sowie auf virtuelle Tage der offenen Tür im Herbst und Frühling 2020.“
Schultypen
Angeboten werden im Bildungszentrum Gaming seit dem Schuljahr 2020/21 eine 5-jährige Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) mit Matura, eine 3-jährige Fachschule für Sozialberufe (FSB) und eine 2-jährige Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB), im Anschluss kann hier auch noch im bereits absolvierten Ausbildungsschwerpunkt mit der einjährigen Diplomausbildung fortgesetzt werden. 64 Schülerinnen und Schüler haben sich angemeldet, sodass in allen drei Schulzweigen je eine Klasse zustande gekommen ist.
„Ich bin sehr froh, dass ich in die neue Caritas-Pflegeschule in Gaming gehen darf“, freut sich Nina Spielbichler, Schülerin der ersten Klasse HLSP. „Diese Schule ist für meinen Traumberuf am besten geeignet, da ich später im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung arbeiten möchte. In der HLSP wird man perfekt auf die Matura und den Umgang mit Menschen vorbereitet.“ Und Klassenkollegin Juliana Poiß ergänzt: „Mir gefällt die Schule sehr gut. Ich hatte am Anfang Angst, dass ich mich nicht gut einbringen kann oder dass ich keine Freundinnen finde. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich mich mit allen MitschülerInnen gut verstehen werde. Mittlerweile hat sich eine sehr gute Klassengemeinschaft gebildet.“
Herausforderung Distance Learning
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurden die Schüler-Innen aber bereits Anfang November in das Distance Learning geschickt, von dem sie erst nach den Semesterferien im Schichtbetrieb an die Schule zurückkehren konnten. Nicht die allerbesten Voraussetzungen für einen gelungenen Start, aber durch Krisen lernt man bekanntlich und sie schweißen zusammen. „In der Distance-Learning-Zeit werden eben auch andere Skills verlangt – wie soziales Netzwerken und viel Eigenverantwortung. Unsere SchülerInnen haben in dieser Zeit umso mehr bewiesen, dass sie in unserer Fachausrichtung absolut richtig sind“, betont Barbara Heigl.
Im Zuge der Vorbereitungen auf den Schulstart in Gaming war einiges zu tun. „Bis die LFS Gaming mit dem Schuljahr 2021/22 ausläuft, werden wir am Standort parallel fahren. Das Sekretariat unterstützt beide Schulen. Daher musste im Vorfeld dafür gesorgt werden, dass sich das Personal in das neue Schulsystem einarbeiten kann“, so die Direktorin.
Zu den verwaltungs- und personaltechnischen Vorbereitungen, wie der Anschaffung der notwendigen Software, Überlegungen hinsichtlich EDV-Netzwerkaufteilung, der Ausstattung der einzelnen Unterrichtsräume oder der Lehrfächerverteilung und Aufnahmegesprächen mit Lehrpersonen, gehörten auch das Studium und Einarbeiten in die unterschiedlichen Lehrpläne (HLSP, FSB, SOB), die Anträge für die unterschiedlichen Zusatzqualifikationen (HeimhelferIn, TagesbetreuerIn, KinderbetreuerIn), die Suche nach Lehrfamilien und Praktikumsplätzen zur Vorbereitungsarbeit. „Und was auch weiterhin einen großen Teil der Arbeit ausmacht: die Zusammenarbeit in puncto Stundenplan und Lehrfächerverteilung mit unserem Kooperationspartner, dem Bildungscampus Mostviertel, der den pflegerischen Teil der Ausbildung in der HLSP übernehmen und ab dem zweiten Ausbildungsjahr einsteigen wird“, betont die Direktorin. Für die unterschiedlichen Prozesse gab es immer wieder Gespräche und Abstimmungen mit der Bildungsdirektion des Landes NÖ, politischen VertreterInnen, JuristInnen und dem Bildungscampus Mostviertel.