Freiwillige sind mit ihrer Zeitspende ein wichtiger und unverzichtbarer Teil des Caritas-Netzwerks. Auch sie schauen dorthin, wo Not ist, und setzen ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in diesem Sinne ein.
Zahlreiche Angebote der Caritas der Diözese St. Pölten können nur deshalb bestehen, weil es Menschen gibt, die sich freiwillig, ohne Bezahlung in ihrer Freizeit engagieren.
Sigrun Karner engagiert sich seit ihrer Pensionierung im Sommer 2019 als Freiwillige im carla Krems. Davor war sie Pflege-direktorin im Landeskrankenhaus Krems. Sie hatte immer schon von Berufs wegen gern und viel mit Menschen zu tun. „Schon bevor ich begonnen habe, mich im carla Krems zu engagieren, war ich hier bereits seit Jahren regelmäßig einkaufen und habe dadurch viele nette Leute kennengelernt. Außerdem habe ich eine große Liebe zu Secondhand-Artikeln. Nachhaltig einkaufen ist mir sehr wichtig“, erzählt Sigrun Karner. „Mein Ziel war es seit Langem, mich nach meiner Pensionierung auf jeden Fall freiwillig zu engagieren, da war das carla Krems die optimale Wahl für mich.“
Eine wunderbare Aufgabe
Jeden Dienstagnachmittag war Sigrun Karner von nun an im carla Krems und hat dort im „Kinderland“ Kleidung und Spielzeug einsortiert, arrangiert und auch im Verkauf mitgeholfen. „Auch der Kontakt mit den KundInnen, sie zu beraten und ihnen zu helfen, das Richtige für ihre Kinder zu finden, bereitet mir besondere Freude“, betont Sigrun Karner. „Diesen einen Nachmittag in der Woche Zeit zu investieren, ist mir wichtig. Es ist eine wunderbare Aufgabe, die ich wirklich mit Begeisterung mache. Auch die Ausflüge, die das carla mit seine MitarbeiterInnen mit Behinderungen unternimmt, begleite ich immer gerne. Das gesamte Team im carla Krems ist einfach toll, wir verstehen uns alle gut und sind eine Gemeinschaft.“
Im carla kaufen auch viele Menschen ein, die nur sehr wenig Geld zum Leben zur Verfügung haben. Sigrun Karner erzählt: „Ich erinnere mich noch an einen jungen Vater, der für seine 6-jährigen Zwillinge Hosen und T-Shirts gesucht hat, die möglichst gleich ausschauen. Das haben sich die zwei Kinder so gewünscht. Ich habe ihm geholfen, die Teile zusammenzusuchen, und es ist sich ausgegangen, dass er mit den Gutscheinen aus der Sozialberatung bezahlen konnte. Kleidung regulär im Geschäft zu kaufen, das hätte er sich niemals leisten können. Im Zuge der Coronakrise wird sich dieses Problem wohl noch weiter verschärfen, da Corona viele Menschen noch ärmer machen wird, als sie schon sind. Umso wichtiger ist es, dass es Einrichtungen wie das carla gibt.“