Wenn wir Not sehen, dann handeln wir.
Wir leben Solidarität und Nächstenliebe. Jeden Tag.
Im Jahr 2020 hat die Caritas der Diözese St. Pölten ihr 100-jähriges Bestehen unter dem Titel „Wenn wir Not sehen, dann handeln wir. Seit 100 Jahren.“ gefeiert. Den großen Jubiläumsfestgottesdienst am 14. Februar durften wir noch mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kirche feiern. Doch dann kam alles anders.
Covid-19 hat die Welt mit einer Wucht und in einem Ausmaß getroffen, die an den Grundfesten unserer Gesellschaften rütteln. Als Caritas haben wir diese Auswirkungen deutlich gespürt, war und ist doch unsere Arbeit in allen Bereichen massiv betroffen. Unbeschwerte Kontakte sind unmöglich, ungeschütztes Arbeiten ist ausgeschlossen und die Sorge um die Ansteckung von uns selbst, unseren Kundinnen und Kunden, Klientinnen und Klienten und schließlich unseren Familien belastet viele Menschen in hohem Ausmaß. Auch in der Caritas waren wir von schweren Erkrankungen betroffen und trauern um Menschen aus der Caritas-Familie, die an Corona gestorben sind.
Im Jahr 2020 haben mehr als 800 Freiwillige und über 2.300 hauptberufliche MitarbeiterInnen wertvolle und hoch professionelle Arbeit in der Caritas St. Pölten geleistet. Dieses gemeinsame Engagement stärkt vielen Menschen den Rücken und gibt ihnen eine neue Lebensperspektive: Knapp 800 Menschen mit Behinderungen haben in Caritas-Werkstätten eine sinngebende Arbeit gefunden. Rund 500 davon begleiten wir zusätzlich in unterschiedlichen Wohnformen.
Mehr als 3.000 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurden von unserem PsychoSozialen Dienst betreut, 1.866 Personen mit Suchtproblemen sowie ihre Angehörigen fanden Hilfe. Unglaubliche 679.518 Einsatzstunden haben die MitarbeiterInnen in der Hauskrankenpflege und Heimhilfe geleistet. 10.224 Kontakte hatten die Sozialberatung.Nothilfe sowie die soziale Rechtsberatung und konnten somit Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen helfen. Dieses große Engagement ist eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft, gerade auch jetzt in diesen unsicheren Zeiten. In unserem Jahresbericht, den Sie gerade lesen, zeigen wir Ihnen anhand konkreter Reportagen und Berichte, wie die Caritas im vergangenen Jahr in der Diözese St. Pölten gewirkt hat. Diese Geschichten stehen beispielhaft dafür, dass wir als Caritas in diesen fordernden Zeiten einander beistehen und die Schwächsten nicht vergessen. Solidarität und Nächstenliebe – darauf kommt es an.
Vieles in der Caritas wäre ohne SpenderInnen und SponsorInnen nicht möglich. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken! Mein Dank gilt ebenso allen öffentlichen Stellen, den Subventions- und FördergeberInnen auf Landes- und Bundesebene, denn ohne ihre partnerschaftliche Unterstützung könnten wir viele Dienste nicht anbieten. Danken möchte ich auch den 422 Pfarren in der Diözese St. Pölten, die die Caritas vor Ort lebendig machen und tragen. Mit Ihnen allen an unserer Seite werden wir unseren Weg fortsetzen. Caritas als gelebte Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe – auch in den kommenden 100 Jahren.
Hannes Ziselsberger
Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten